Wer stellt eine Diagnose und was wird da gemacht

Erste Anlaufstelle

Bei Schwierigkeiten im Lesen oder Schreiben ist zunächst die Deutschlehrkraft oder der/die LRS-Beauftragte der Schule die richtige Ansprechperson. Sie beraten, beobachten die Lernentwicklung und leiten schulische Fördermaßnahmen ein.

 

Wann ist eine Fachdiagnostik sinnvoll?

Wenn trotz Förderung weiterhin große Probleme bestehen, empfiehlt sich eine genaue Diagnostik durch:


- Schulpsychologische Beratungszentren
- Kinder- und Jugendpsycholog:innen
- Kinder- und Jugendpsychiater:innen

- Lerntherapeutische Praxen 

 

Falls Sie das Gefühl haben, dass die Schule nicht ausreichend reagiert, suchen Sie sich frühzeitig Unterstützung außerhalb der Schule. Je früher geholfen wird, desto besser für die Entwicklung Ihres Kindes.

 


Warum eine Diagnose so wichtig ist 

Lese-Rechtschreib-Probleme lösen sich nicht von selbst. Bleiben Schwierigkeiten trotz Übung bestehen, liegt oft eine LRS vor. Eine fundierte Diagnose ermöglicht gezielte Förderung und vermeidet langfristige schulische und emotionale Belastungen.


wer stellt die fachärztliche diagnose

Eine fachlich anerkannte Diagnose darf nur durch speziell qualifizierte Fachkräfte erfolgen, wie zum Beispiel:

  • Fachärzt:innen für Kinder- und Jugendpsychiatrie

  • Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen mit entsprechender Zusatzausbildung


Was gehört zur Diagnostik?

 

  • Standardisierte Lese- und Rechtschreibtests

  • Begabungsdiagnostik (z. B. IQ-Test), um eine generelle Lernschwäche auszuschließen

  • Sichtung von Schulunterlagen, z. B. Diktate, Zeugnisse

  • Anamnese und Einschätzung weiterer Entwicklungsstörungen oder seelischer Belastungen (z. B. Ängste, emotionale Störungen)

Eine Lese-Rechtschreibstörung ist eine umschriebene Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten – sie betrifft ausschließlich den Erwerb der Schriftsprache, nicht die allgemeine Intelligenz.


Förderdiagnostik bei uns

Wir führen eine pädagogische Diagnostik im Lesen und Schreiben durch, um die genaue Problematik und die sogenannte Nullfehlergrenze Ihres Kindes zu ermitteln. Dies bildet die Basis für eine individuell abgestimmte Förderung.

 

Im Rahmen eines Beratungsgesprächs klären wir gemeinsam, welcher diagnostische und therapeutische Weg für Ihr Kind am besten geeignet ist.


Ablauf der Förderdiagnostik

  1. Anamnese-Gespräch
    Mit einem Elternteil über die Entwicklung des Kindes.

  2. Förderdiagnostik mit dem Kind
    Standardisierte Lese- und Rechtschreibtests, klassenspezifisch. Beobachtung und Notizen

  3. Qualitative Analyse und Bericht
    Auswertung der Tests, Analyse der Fehler und Erstellung eines psychologisch-pädagogischen Berichts zur Therapieplanung 

  4. Auswertungsgespräch mit Eltern und Kind
    Besprechung der Ergebnisse mit Eltern und Kind sowie Planung der weiteren Therapie.


Wichtige hinweise

Im Rahmen der Diagnostik analysieren wir genau, welche Schriftsprachkompetenzen Ihr Kind bereits beherrscht und an welchen Stellen Schwierigkeiten auftreten. Die Diagnose umfasst nicht nur die schulischen Fähigkeiten, sondern auch das soziale Umfeld und das familiäre Umfeld, um eine erfolgversprechende Therapie zu gewährleisten.

Falls bereits Unterlagen eines Kinder- und Jugendpsychiaters vorliegen, integrieren wir diese selbstverständlich in unsere qualitative Auswertung.

Bei Verdacht auf eine Lese-Rechtschreibstörung (gemäß ICD 10/11) halten wir ein fachärztliches Gutachten für erforderlich.